Die ortsnahe Gesundheitsversorgung im Schwalm-Eder-Kreis stärken

Veröffentlicht am 04.01.2017 in Kommunalpolitik

Gesundheit betrifft alle (ob jung oder alt, ob in der Stadt oder in den Stadtteilen). Gesundheit ist zwar nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts. Jeder der in seinem bisherigen Leben Krankheit erfahren hat, wird dieser Aussage zustimmen. Entsprechend wird „die Gesundheit“ von den Bürgern als „Wert“ erkannt und steht bei Umfragen regelmäßig ganz oben auf der Werteskala.

In der Kreisstadt Homberg (Efze) ist seit 2014 kein „Ärztlicher Bereitschaftsdienst“ mehr vorhanden. Inzwischen treten verstärkt haus- und fachärztliche Versorgungsdefizite auf, so dass insbesondere die ambulante Behandlung bei Krankheiten, deren Behandlung nicht bis zum nächsten Tag warten kann und auch außerhalb der Sprechstundenzeiten nicht mehr sicherzustellen ist. Durch die Neuordnung der „Ärztlichen Bereitschaftsdienste“ im Schwalm-Eder-Kreis und des damit verbundenen Wegfalls in Homberg haben die Patienten in Homberg und Umgebung in einem Notfall nach Fritzlar etwa 32 km, nach Melsungen ebenfalls 32 km und nach Schwalmstadt sogar 48 km zu fahren.

Der „Ärztliche Notdienst“ (Notfalldienst), treffender auch als „Ärztliche Bereitschaftsdienst“ bezeichnet, ist Teil des Sicherstellungsauftrages der Kassenärztlichen Vereinigung. Dieser umschließt auch die vertragsärztliche Versorgung in Notfällen in sprechstundenfreien Zeiten, also nachts, am Wochenende und an Feiertagen. Aufgabe des Notfalldienstes ist es, die unaufschiebbare ambulante vertragsärztliche Versorgung der Patientinnen und Patienten durch die erforderlichen Untersuchungen, Behandlungen und Beratungen bis zur nächstmöglichen regulären ambulanten oder stationären Behandlung sicherzustellen.

Die neue regionale Verteilung des „Ärztlichen Bereitschaftsdienstes“ (von bisher vier auf drei Standorte gekürzt) führt zu einer spürbaren Benachteiligung der Bürger in Homberg und Umgebung. Sie ist nicht bedarfsgerecht und unzureichend hinsichtlich der Patientenversorgung. Von daher muss der hausärztlichen Versorgung und der wohnortnahen fachärztlichen Versorgung wieder größere Aufmerksamkeit geschenkt werden.

Dr. Herbert Wassmann, Homberg (Efze)

 

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