DGB-Senioren in Homberg: Gesundheit im Alter

Veröffentlicht am 06.01.2017 in Presse

Bei der gut besuchten Veranstaltung der DGB-Senioren im Schwalm-Eder-Kreis setzten sich die Teilnehmer mit der Gesundheitsversorgung im Schwalm-Eder auseinander. Herr Dr. Jens Zemke - Chefarzt für Altersmedizin der Askleplios-Kliniken Schwalm-Eder - machte deutlich, dass einem langen und gesunden Leben immer öfters Bewegungsmangel und ungesunde Ernährung gegenüberstehen. Beispielsweise steigere Übergewicht die Gefahr von Folgeerkrankungen wie Krebs, Diabetes und Herzkreislauf-Erkrankungen. Die Zahl der Demenzerkrankten werde sich in den nächsten zehn Jahren verdoppeln. Etwa 70 Prozent seien Frauen. Das liege an drei Faktoren: Zum einen lebten im ländlichen Raum mehr ältere Menschen und zum anderen fehlten in dieser Generation die bereits im Krieg gefallenen Männer. Ein weiterer Aspekt sei die höhere Lebenserwartung der Frauen.

Prof. Dr. Herbert Wassmann - The Mobile University - stellte die Frage: Hängt Gesundheit vom Wohnort ab? Eine ganzheitliche Gesundheitsversorgung beinhalte heutzutage sowohl ein interdisziplinäres Vorgehen durch die Ärzte als auch ein berufsübergreifendes Netzwerk mit Krankenkassen, Fitnessstudios, Schulen und Vereinen. Das Thema sei auf politischer Ebene zu lange verdrängt worden und bislang fehle eine umfassendere Sichtweise. Armut und Gesundheit beeinflussen sich gegenseitig. Pflegebedürftigkeit oder chronische Erkrankungen können zu finanziellen Belastungen führen und das Armutsrisiko erhöhen. Genauso kann aber auch Armut der Grund für fehlende Gesundheit sein.

Die DGB-Senioren im Schwalm-Eder-Kreis sprachen sich für eine bessere Gesundheitsversorgung vor Ort aus. Regionale Gesundheitskonferenzen seien im Schwalm-Eder-Kreis zu aktivieren. Den Bürgerinnen und Bürgern könnten dabei wichtige Ergebnisse der bereits vorhandenen kommunalen Gesundheitsberichterstattung nähergebracht und vermittelt werden.     

 

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